…und viele andere Medien. Die Kollegen der FAS haben einen allzu billigen Effekt vor die Seriosität gesetzt, und keiner hat’s gemerkt.
Alexander Gauland gehört zu den Politikern der AfD, die mit ihrer völkischen Tour nerven, und ich bin mir nicht sicher, ob ich mit dem Grantler Tür an Tür wohnen möchte. Trotzdem wird die Skandalisierung seiner neuesten Aussage ihm in keiner Weise gerecht. „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Dieser Satz, den er gesagt haben soll, ist für sich genommen einfach nicht zu inkriminieren. Null. Er ist im Grunde genommen eine Banalität, eine Feststellung, die hierzulande alle Rassismuskritiker ohne mit der Wimper zu zucken, unterschreiben würden, und kein Mensch hätte es gemerkt.
Ist es denn so weit weg von der Denke vieler Linker, der Fraktion „Nie wieder Deutschland“ oder auch dem einen oder anderen Linken, die da lautet: „Zum Tore schießen für den Lieblingsverein sind sie gut, aber sonst wollen die Deutschen mit den Afrikanern hierzulande nichts zu tun haben.“ (Boateng ist kein Afrikaner, er ist Deutscher, aber das ist für die Beurteilung des Disputs um Gauland/Faz nebensächlich). Gut, eingestanden, ich kann diesen Satz aus dieser Ecke nirgendwo belegen, aber jeder mag dennoch für sich selbst prüfen, ob es einen solchen Aufschrei wie jetzt gegeben hätte, wenn er denn aus der anderen politischen Ecke gekommen wäre. Und er würde dorthin nur allzu gut passen.
Natürlich, Gauland denkt anders, man könnte diese von ihm angesprochenen Ressentiments, wenn man will, auch bei ihm verorten, vielleicht stimmt sie auch gar nicht. Genau, und deshalb hätte diese seine Aussage spannend sein können – wenn die beiden Faz-Journalisten ihre Aufgabe ernst genommen hätten, und nicht nur sofort an die nächstbeste Schlagzeile, Klickzahlen, Ruhm und das Kreuzchen auf ihrer Pistole für einen zur Strecke gebrachten AfD-ler gedacht hätten.
Nach dieser Aussage Gaulands, zu der sie ihn ja offenbar gelockt hatten – hätte die Geschichte doch erst angefangen. In der Weise etwa: Bitteschön, Herr Gauland: Was

